Freitag, 20. Januar 2012

Ich bin ein Schuh - sohlt mich hier raus! (Dschungelcamp Tag 8)

Was bisher geschah: Endlich ist es geschehen: die Besucherzahlen des Blogprojekts "ErlebnisPostille" gehen schlagartig nach oben. Der bisherige Tagesrekord wurde von 142 auf 195 Besucher hochgeschraubt. Aber was ist das? Das Dschungelcamp hat daran gar keinen so großen Anteil! Nein, ein verdammt gute Sängerin aus Offenburg ist schuld. Ornella de Santis, die bei "Unser Star für Baku" antritt, hat das Interesse der Leser geweckt und lockt sie in Scharen in die "Ruster Abteilung" des Blogprojekts. Dort wird über Ornella berichtet, da sie unter anderem im Europa-Park große Erfolge feierte.
Was will uns das sagen? Sind die Leute mehr interessiert an guter Musik als an mit Kakerlaken kuschelnden Leuten, die einigen anderen Leuten nicht unbekannt sind? Wird das die heutige Folge vom Dschungelcamp klären?

Fragen über Fragen... Und nun...



Und damit sind wir auch schon mittendrin in der heutigen Folge, die man getrost mit "No more Mr. Nice Guy" überschreiben könnte: die fetten Tage sind vorbei. Ab sofort muss sich jeder der Camper der Abstimmung der Zuschauer stellen. Derjenige, der die wenigsten Stimmen bekommt, fliegt gnadenlos raus. Jeden Tag einer, bis nur noch drei übrig sind. Die Kandidaten für die Dschungelprüfungen werden unter den Campern selbst in geheimer, freier Wahl bestimmt. Aber heute ist die Dschungelprüfung etwas anders: ein Kandidat (Brigitte) muss sie machen, die anderen dürfen dabei zusehen.

Okay, wem das zu schnell ging, hier Mr. Eric Idle, der das Konzept der Sendung nochmal erklärt:



Tja, allerdings gelten diese Regeln ab heute nicht mehr für Martin Kesici, der den Titel der Sendung laut in den Dschungel ruft: "Ich bin..." und so weiter. Damit bekommt er nicht das ganze Honorar, das wird nur fällig, wenn der Camper rausgewählt wird. Nicht, wenn man das Camp freiwillig verlässt. Sonja Zietlow und Dirk Bach erhöhen die Schlagfrequenz für unterirdische Kalauer, als sie nochmal alle verbliebenen Camper vorstellen, damit die Zuschauer wissen, wen sie zum Bleiben wählen sollen. Wahrscheinlich hat aber keiner der Zuschauer vor lauter Kalauer auf die Telefonnummern geachtet.

Daniel referiert im ersten Filmbeitrag über ein Parfüm: "Egoist" Äh, ach ne, es geht nicht um das Parfüm, sondern darum, dass Daniel glaubt, die Frauen wären alle Egoisten, weil sie sich die besten Camp-Aufgaben raussuchen. Und nun soll die geneigte Leserin und der geneigte Leser raten, was das Resultat ist. Ja, ich weiß, keine große Aufgabe: Lagerkoller. Doch per Order von Campchefin Ramona wird der "Kindergarten" beendet.

Ha ha, der war gut. Natürlich geht der Kindergarten noch munter weiter. Interessant, wie auch jeder in den Einzelgesprächen meint, selbst im Recht zu sein. Das soziopsychologische Experiment geht weiter. Langsam blicke ich nicht mehr durch bei den Streitereien. Oder wie Brigitte sagt: "Was is mit Feuer jetzt?" Ja, am Feuer entzündet sich so manche Diskussion. Das darf nämlich nicht ausgehen, deswegen braucht man Feuerwächter, am besten in Schichten. In einem aufgeregten Gespräch zwischen Jazzy und Radost kommt nun auch Godwin zum Tragen. Jazzy erklärt, sie habe zwar gewusst, auf was sie sich da einlässt, wenn sie zu dieser Sendung geht, aber nicht, dass sie sich mit Idioten abgeben müsste. Ja, was nun? Hat sie nun gewusst, worauf sie sich einlässt oder nicht?

Martin plaudert aus dem Nähkästchen und versucht, ein paar Geschichten einer großen Zeitung richtig zu stellen. Das gelingt... na ja.... so lala... Aber wer die besseren Richtigstellungen sucht, der findet diese hier!
Jazzy spricht Ramona an, darauf führt jene Selbstgespräche. Aber genau so schnell, wie der Sturm aufgezogen ist, vergeht er auch wieder. Faszinierend!

"Leutes, ick hab jenuch!" Mit diesen schlichten Worten beginnt Martins Vortrag, das Camp zu verlassen. Und zwar aus heiterem Himmel. Das nimmt Daniel mit. Das Männergespräch zwischen den beiden im Anschluss ist tatsächlich... anrührend. Verblüffend! Aber nein, diesmal gibt es kein Zurück, Martin geht.

Frauengespräch zwischen Jazzy und Micaela. Abgehakt.

Dann spricht Brigitte Nielsen über Rocco und Kim und was da zwischen den beiden ist. Die Filmclips, die man zeigt, sprechen eine eindeutige Sprache: "It's the look of love":




Und ich muss schon wieder ein Video bringen (sorry!), aber tatsächlich beweisen die Redakteure großen Musikgeschmack, als sie den Beginn von Brigittes Dschungelprüfung mit den Klägen von "Being Boiled" von "The Human League" unterlegen. Wenn Sie also Dschungelatmosphäre beim Lesen wollen, dann klicken Sie das Video an, während Sie den nächsten Absatz lesen:



Nun muss Brigitte die Dschungelprüfung absolvieren, aber alle anderen dürfen zusehen. Und als erstes stand mir der Mund offen, als Dirk und Sonja ein aktuelles Ereignis aufgreifen und etwas veranstalten, das man getrost als "ätzende Satire" bezeichnen darf: die angekündigte Insolvenz von Schlecker veranlasst sie zu den Bemerkungen, das Dschungelcamp sei genau so wie dieser "Ausbeuterschuppen", es gäbe überall Kameras und das Persona wird wie Dreck behandelt. Nein, korrigiert sich Sonja, natürlich wird das Personal "mit Dreck behandelt". Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Passend dazu heißt die Prüfung heute "Winterschlussverkauf". Erste Aufgabe: Armreifen aus einer Vitirine holen, die auf zwei Schlangen "aufgefädelt" wurden. Bei den Schlangen handelt es sich um so genannte "Diamantpythons" (Morelia spilota spilota), der zur Familie der Rautenpythons gehört und hauptsächlich im Süden Australiens vorkommt. Pythons sind Würgeschlangen, also nicht giftig. Brigitte schlägt sich tapfer.
Zweite Aufgabe: Sich mit Eau de la Merde besprühen zu lassen. Erledigt.
Dritte Aufgabe: Hintereinander öffnen sich über Brigitte drei Koffer, deren Inhalt sich über ihr entleert. Mit dabei sind die Stern. Im ersten Koffer befindet sich außerdem Schleim und Mehlwürmer, im zweiten Grillen (Gryllidae), im dritten die allseits bekannten Kakerlaken (Blatta orientalis), die mit dem Lied "La Cucaracha" musikalisch verewigt wurden. Bei dieser Aufgabe ist Brigitte nicht so erfolgreich, ihr gehen drei Sterne durch die Lappen.
Vierte Aufgabe: "Taubensaft" trinken, also Saft von der Taube. Nein, kein Schreibfehler, wir reden tatsächlich und wahrhaftig von den Viechern, die auf Statuen sch**ßen und von alten Damen in Parks gefüttert werden. Brigitte macht die Prüfung nicht.
Fünfte Prüfung: In einem Becken mit... äh... ja... ah... was auch immer, Fischabfälle vermutlich, in diesem Becken also muss der Prüfling acht Kleidungsstücke mit Namen drauf suchen. Brigitte gibt die Aufgabe an Rocco weiter. Der schafft es leider nicht.
Sechste Prüfung: Ein Mantel wird mit Tieren gefüllt, dreißig Sekunden muss Brigitte ihn tragen, dann ein Hut. Ergibt zwei Sterne. In den Mantel kommen... schon wieder Kakerlaken. Langsam wiederholt es sich. Im Hut sind Mehlwürmer. Auch schon wieder. Das schafft sie.
Resultat: Fünf Sterne.

Fast schwerer als die Dschungelprüfung ist für die Camper der Umstand, dass sie als nächstes Werbung für sich selbst machen sollen, damit man für sie anruft und sie nicht rausfliegen. Das reicht vom babylonischen Sprachgewirr von Ailton über das Klischee, das Jazzy zieht, indem Sie den Zuschauer direkt anredet mit "he, Du auf dem Sofa mit der Tüte Chips und dem Glas Cola", bis zu Ramona, deren Aufruf mehr wie die Ankündigung einer ZDF-Sprecherin für das kleine Fernsehspiel "Im Dschungelcamp - Ich bin ein Star, holt mich hier raus" klingt.

In dieser Staffel bricht man mit einer Tradition. Bisher war es so, dass wenn jemand das Camp freiwillig verlassen hat, sich das Rauswählen durch die Zuschauer um einen Tag verschob. So ist es dieses Jahr nicht. Obwohl Martin gegangen ist, wird trotzdem jemand heute rausgewählt. Die Entscheidung fällt zwischen Jazzy und Daniel. Und Daniel trifft's.


Darauf nochmal "Being Boiled" von The Human League (Video oben, einfach nochmal anklicken). Doch wie haben die Götter des Dschungelcamps es geplant, Martins Auszug zu kompensieren? Eine Abwahl muss auf jeden Fall ausfallen. Oder bedeutet das, dass die "letzten Drei" einen Tag länger im Camp bleiben? Wir wissen es nicht, wir werden es erfahren in einer der nächsten Folgen.

Vermutlich.

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