Samstag, 14. Januar 2012

Holt mich ein Star - bin ich hier raus! (Dschungelcamp Tag 2)

Was bisher geschah: Elf mehr oder minder prominente Leute fanden sich in Australien zusammen, um in ein Dschungelcamp einzuziehen und sich von Kameras beobachten zu lassen, immer in der vagen Hoffnung verhaftet, wieder mehr Aufmerksamkeit des Publikums zu erlangen. Wir haben erfahren, dass man mit Eintritt in das Camp den Nachnamen verliert, dass Micaela doch "tougher" ist als man meint, dass Brigitte ihren Ex Sylvester Stallone als "rabbit" bezeichnet und dass Kim die nächste Dschungelprüfung machen darf.

Dirk Bach (Symbolbild) - ja doch, Wiederholung, ich weiß, aber hey: Das ist eine Show vom Privatfernsehen, da wird gefühlte 1000 mal wiederholt!
Danke für die zwei eMails, die mich seit gestern erreicht haben. Ich weiß Eure Unterstützung zu schätzen. Ich wurde aber gleich auf eine Lücke in meiner Erklärung des Formats "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" aufmerksam gemacht. Ich habe es nämlich versäumt zu erklären, wie die Sendung überhaupt zu ihrem Namen kommt. Okay, damit das nachgeholt sei: Mit dem Satz "Ich bin ein Star..." kann ein Teilnehmer das Ende verkünden. Entweder das Ende einer Dschungelprüfung, wenn es ihm zu hart wird - oder auch das Ende seiner Teilnahme am Camp insgesamt. Interessant ist auch, dass die Originalsendung "I am a celebrity, get me out of here" heißt. Soweit mein Verständnis der englischen Sprache reicht, ist "celebrity" nicht direkt mit "Star" zu übertragen. Ein "celebrity" ist einfach jemand, der irgendwie in der Öffentlichkeit bekannt ist (das können auch Politiker sein). Das aus dem Englischen in die deutsche Sprache eingeflossene Wort "Star" bedingt aber einen hohen Bekanntheitsgrad (Bruce Willis ist beispielsweise ein echter "Star", weil ihn fast jeder kennt und fast jeder auch schon mal den Spruch "Yippi ya yay, Schweinebacke" gehört hat, ohne die "Stirb langsam"-Filme gesehen zu haben). Tatsächlich gibt es aber im Deutschen keine adäquate Übersetzung für "celebrity". Vielleicht noch "Person des öffentlichen Lebens", aber das würde den Titel der Show ziemlich in die Länge ziehen: "Ich bin eine Person des öffentlichen Lebens - holt mich hier raus!" Okay, bleiben wir bei "Star". Die Bezeichnung "Star" für eine Berühmtheit kommt übrigens soweit ich herausgefunden habe daher, dass früher in den Theatern die Garderobe der berühmten Schauspieler mit einem Stern gekennzeichnet wurde, damit das Personal wusste: Hier kann man nicht so einfach reinplatzen.

Gut, nachdem das geklärt ist, weiter mit der Show. Der Lagerkoller scheint um sich zu greifen, als eine heiße Diskussion um Bohnen entsteht. Am Schluss kommt doch eh nur heiße Luft raus - egal wie. Rocco erzählt von seinem Vater Uwe Ochsenknecht und dass er keinen Kontakt zu ihm hat. Micaela meint, dass Rocco trotzdem einige Türen offenstehen würden durch seinen bekannten Vater. Leider hat Rocco es offensichtlich bisher versäumt, durch diese Türen durchzugehen.

Dann: Die Dschungelprüfung! Kim bekommt das "Amulett der Pforten" von Vincent mit in die Prüfung, damit sie die Kraft von drei Raben hat. Ich persönliche kenne nur Zeugs, von dem kriegt man die Kraft der zwei Herzen. Aber ich bin ja lernfähig. Warum hat man eigentlich die Videoeinspielung von Doktor Bob mit diesem Blitzer versehen, der von seinen Zähnen kommt, wenn Bob grinst? Hat die Special Effect Abteilung noch Geld übrig gehabt?
Kim muss in den "Fahrstuhl des Grauens". In einer aus Stahlstangen gefertigen Kabine wird sie zunächst in die Höhe gefahren und muss einen Stern mit Maden einsammeln, bevor der Fahrstuhl in den Boden fährt. Dort wartet nicht nur Wasser, sondern Gefäße mit... richtig! Australischem Viechzeugs. Kim muss da reingreifen, um die Sterne zu sammeln. Sie will nicht tauchen, sondern hält sich an die Fächer, die über Wasser sind und verpasst damit zwei Sterne pro Fach. Das Resultat sind 4 Sterne, bei 11 Leuten gibt das 0,36 Portionen pro Person. Da fällt mir auf: Kim hat einen Nachnamen auf ihrem Shirt stehen - als einzige. "Kim Gloss"? Oder ist das ein zweiter Vorname? Ein Scherz der Redaktion? Man weiß es nicht, aber hey, es ist okay.

Eigentlich war es ja Rocco, der die Luftmatratze mit in den Dschungel genommen hat, damit er ein wenig besser liegt, doch es sieht so aus, als ob jeder außer ihm drauf liegen würde. Zuerst Micaela und Ailton. Als Ailton sich auf die Luftmatratze fallen lässt, wartet man eigentlich nur darauf, dass es Micaela auf der anderen Seite durch den entstehenden Druck gen Baumwipfel katapultiert. Daraus wird nichts, aber Micaela lehnt sich an Ailtons starke Schulter. Auch Rocco und Kim liegen nach einem gemeinsamen Bad auf der Matratze. Als dritte Paarung entpuppt sich Jazzy und Daniel. Er massiert sie, sie stöhnt. Das ganze Camp entwickelt sich zu einem soziopsychologischen Experiment.

Und das wortwörtlich: Nach der Harmonie des ersten Tages knirscht es heute ganz heftig im Gebälk, erst ob unbedacht entsorgtem Essen, dann dürfen wir das männliche Pendant eines so genannten "cat fight" erleben. Die Kontrahenden sind Rocco und Daniel und die Nerven scheinen blank zu liegen. Moment, das ist erst Tag 2 - wie soll das nur weitergehen? Der Auslöser ist - soweit ich verstanden habe - dass Daniel das Essen gern an einer anderen Stelle zubereiten möchte, als er von Rocco angewiesen war. Außerdem sind sie nicht einig, wer von beiden jetzt "runterkommen" soll. Erinnert ein wenig an den zu früh verstorbenen Loriot: "ICH SCHREIE DICH NICHT AN!!"

Das ist es! Das "Dschungelcamp" ist die Fortsetzung von Loriot mit anderen Mitteln! Da sind sie alle versammelt im australischen Busch, Herr und Frau Hoppenstedt, Herr Müller-Lüdenscheidt, Herr Doktor Klöbner ("Die Luft anhalten kann jeder!")...

Und wieder halten sich am Ende Dirk Bach und Sonja Zietlow nicht an meine Vorgaben und handeln die Verkündung desjenigen, der die nächste Dschungelprüfung ablegen muss, relativ zügig ab. Es ist Daniel. Er muss ins Labyrinth. Ende.

Ja, nicht so ganz das Ende, morgen geht's weiter. Ob ich wohl dranbleibe?

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